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Jubiläum: 40 Jahre NFP-Zentrum

Am 20./21.10.2023 feiert das NFP-Zentrum am St. Elisabeth Krankenhaus sein 40Jähriges Bestehen. Im Mai 1983 wurde auf Initiative von Krankenhausmitarbeitenden eine Möglichkeit geschaffen, die Natürliche Familienplanungsmethode interessierten Frauen und Paaren vorwiegend im kirchlichen Rahmen weiterzugeben bzw. diese bei der Anwendung zu beraten. Insbesondere sind dabei die Hebamme Brigitte Ohm und der Physiotherapeut Winfried Schörnig zu erwähnen, die aus persönlicher Überzeugung und beständigem Engagement den Grundstein legten. Auf dem damaligen Gebiet der DDR wurde diese Methode von vielen mit Argwohn betrachtet. Pille, Spirale und sogar Schwangerschaftsabbruch prägten, mit großer Akzeptanz in der Bevölkerung, die sichere Familienplanung dieser Zeit. Während der Internationalen NFP-Konferenz in Birmingham 1983 bekam die Leipziger Initiative schließlich ihren Namen – NFP-Zentrum. Nichts weniger als ein Zentrum, konnte in der Berichterstattung der Veranstalter/innen an einem Krankenhaus angebunden sein. Der Begriff gefiel und da die vielen Briefberatungen, die inzwischen offizielles Angebot der gynäkologisch-geburtshilflichen Ambulanz im St. Elisabeth -Krankenhaus geworden waren, sich über das ganze Gebiet der DDR erstreckten, war „Zentrum der Natürlichen Familienplanung“ auch treffend.

Einladung zur gynäkologischen Fachfortbildung >

Mit großer Unterstützung der Bistumsleitung wurde schließlich eine Koordinatorinnenstelle geschaffen, die bis zu ihrem Ruhestand 2018 von Roswitha Gumprecht geleitet wurde. 

Heute, 40 Jahre später, hat das NFP-Zentrum noch immer das Alleinstellungsmerkmal innerhalb Deutschlands an einem Krankenhaus aktiv sein zu dürfen, abgesehen von den Universitätskliniken in Düsseldorf und Heidelberg, an die das Forschungsprojekt NFP angegliedert ist. (In anderen Diözesen Deutschlands sind die NFP Berater/innen an die jeweiligen Ordinariate gebunden oder als selbständige Berater/innen unterwegs.) Durch die wachsende Digitalisierung und einer heranwachsenden Generation, die verstärkt auf Nachhaltigkeit und gesunde Lebensführung achtet, bekommt die Natürliche Familienplanung derzeit einen neuen Aufwind zu spüren. So sehr, dass auch die Einführung einer Trademark notwendig wurde – NFP nach Sensiplan. Nach wie vor gehört die Weiterbildung und Koordination der zertifizierten selbständigen NFP-Berater/innen für Beratungen und Sensiplan- Einführungskurse, aber auch eigene Beratungsangebote sowie (Praxis-) Infoseminare für Frauen und Paare zum Aufgabengebiet. Stand heute versorgen 12 Sensiplan-Beraterinnen das sächsische Gebiet mit ihrem Wissen. 

Hinzugekommen ist im Laufe der Jahre ein breites Angebot werteorientierter Sexualbildung für Kinder, Jugendliche und deren Eltern. Unter dem Leitgedanken „Nur was ich schätze, kann ich schützen“ werden in Workshops (vorwiegend in Schulen) altersgerecht, anschaulich und auf wertschätzende Weise die körperlichen und seelischen Veränderungen in der Pubertät den Teilnehmer/innen nahegebracht. Dass so erworbene Körperwissen schafft die Basis für einen achtsamen Umgang mit sich selbst aber auch im Miteinander. Im vergangenen Jahr konnten zusammen mit 27 freien zertifizierten Mitarbeiter/innen 475 Workshops und Elternvorträge in ganz Sachsen durchgeführt werden. 

Darüber hinaus finden in regelmäßigen Abständen Mutter-Tochter-Tage und 40+ Wochenenden für Frauen in der Lebensmitte statt – dann in Vorbereitung auf die 2.Pubertät (Wechseljahre).

Aus diesem umfassenden Angebot ergab sich schließlich die Notwendigkeit einer neuen Bezeichnung für das Zentrum. Seit dem Jahr 2022 sind oben genannte Angebote unter dem Namen „Zentrum für Sexuelle Bildung und NFP“ kurz ZSB vereint.